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Horst Weisgerber ist Leitender Forstdirektor a. D. und war zuletzt am Forschungsinstitut für schnellwachsende Baumarten in Hannoversch Münden tätig. Er studierte Forstwissenschaften in Göttingen und Wien und habilitierte sich 1990 an der Universität München. Seit 2003 ist er Ehrenprofessor der Forstwissenschaftlichen Universität Peking. Ulla M. Lang ist eine ausgewiesene Fotografin, Illustratorin und Dendrologin, die sich seit mehreren Jahr- zehnten mit der Darstellung von Gehölzen be- fasst. Sie hat u. a. das Lexikon der Forstbotanik illustriert und gehört zu den Gründungsherausgebern der Enzyklopädie der Holzgewächse. Bernd Stimm ist Akademischer Direktor am Lehrstuhl für Waldbau der Technischen Universität München in Freising-Weihenstephan. Er promovierte 1985 in Forstwissenschaft an der Universität München und ist ein ausgewiesener Fachmann für tropischen Waldbau und tropische Baumarten. Quercus rubra III-2 Beschreibung Die amerikanische Rot-Eiche ist ein sommergrüner Laubbaum, der im Freistand eine dichte, turmförmige bis runde und breite Krone entwickeln kann 34, 47, 89. Oft wird das Kronenwachstum im Bestand als sperrig und ausladend beschrieben 8, 161. Rot-Eichen sind mittelgroße Bäume, die eine Höhe von 30 m bei einem Brusthöhendurchmesser (BHD) von 0,6– 1,2 m erreichen 57, 85, 102. Selten werden Höhen von 50 m und Durchmesser von bis zu 2 m gemessen 65, 159. Das maximale Alter der schnellwüchsigen Baumart wird mit (200) 300–500 Jahren angegeben 43, 107, 126, 134, 159. Der Kronenaufbau und die Verzweigungsstruktur der Rot-Eiche sind mit denen der Trauben-Eiche (Quercus petraea (MATT.) LIEBL.) und der Stiel-Eiche (Quercus robur L.) vergleichbar 123. Das Architekturmodell der Rot-Eiche entspricht somit dem Modell RAUH, das durch mehr oder weniger aufrecht (orthotrop) orientierte Sprosse und eine monopodiale Verzweigung charakterisiert ist. Außerdem werden die Blütenstände seitlich gebildet. Unter optimalen Wachstumsbedingungen erfolgt das Längenwachstum der Triebe frei (indeterminiert) 38, 126, 132. Unter „normalen“ Bedingungen ist das Wachstum der Eichen jedoch gebunden (determiniert) 33, 124. Die Sprosse des aktuellen Jahreszuwachses entwickeln sich stets orthotrop, während es später zu einer Absenkung der Äste kommt, sodass eine breit ausladende Krone entsteht 43. Die Rot-Eiche verfügt über einen ausgeprägten Phototropismus, der sich in einem krummschaftigen Wachstum infolge eines zum Licht gerichteten Aufwachsens äußert 28, 46. Da das Austreiben der Terminalknospe in gewisser Regelmäßigkeit ohne äußere Schäden ausbleibt, bilden sich stattdessen mehrere nach unten gerichtete (subapikale) Knospen zu Seitentrieben aus. Die am besten belichtete Knospe wird daraufhin dominant 43. Triebe, Knospen, Blätter Die Jungtriebe sind mäßig dick und verkahlend. Die Oberfläche ist rötlich-braun oder grau gefärbt, glatt und mit gelblichen Lenticellen punktiert 47, 89, 134, 159. Es kann zur Ausbildung proleptischer und proventiver Triebe kommen. Diese Erscheinung tritt vor allem an jungen, freistehenden und unbeschatteten Bäumen auf, wenn die Umweltbedingungen (Licht, Abb. 3: Winterknospen (Foto: M. Schubert). Abb. 4: Sich öffnende Blattknospen (Foto: M. Schubert). Abb. 5: Austrieb. 4 Enzyklopädie der Holzgewächse – 66. Erg. Lfg. 01/15 Enthält mehr als 5000 Farbaufnahmen von über 600 Arten Zu jedem „Baum des Jahres“ seit 1989 gibt es eine ausführliche Gehölzbeschreibung, natürlich auch zur Winter-Linde (Tilia cordata), dem Baum des Jahres 2016. Beispiele von Arten der letzten Ergänzungslieferungen: Acacia auriculiformis Adansonia grandidieri Ceiba chodatii Daphne cneorum Grevillea robusta Pentaclethra macrophylla Populus glauca Quercus (Gattungsbeschreibung) Quercus rubra Ricinus communis Beispiele von Arten kommender Ergänzungslieferungen: Arbutus andrachne Eucalyptus jacksonii Betula alnoides Pouteria caimito Cupressus duclouxiana Prosopis juliflora Cupressus forbesii Styphnolobium japonica Dacryodes edulis Tilia platyphyllos Quercus rubra LINNÉ, 1753 syn.: Quercus borealis MICHX. f. Rot-Eiche, Nordamerikanische Rot-Eiche Familie: Fagaceae Gattung: Quercus Untergattung: Quercus Sektion: Lobatae engl.: Northern red oak, red oak, common red oak, mountain red oak, gray oak franz.: Chêne rouge d’Amérique ital.: Quercia rossa span.: Roble rojo americano Abb. 1: Quercus rubra. Herbstaspekt. Quercus rubra III-2 Enzyklopädie der Holzgewächse – 66. Erg. Lfg. 01/15 1 Die Herausgeber – Expertise garantiert Andreas Roloff ist der Direktor des Instituts für Forstbotanik sowie des Forstbotanischen Gartens Tharandt der Technischen Universität Dresden. Er promovierte 1986 im Fach Forstwissenschaften an der Universität Göttingen, wo er 1990 als Professor berufen wurde. 1994 erfolgt dann der Ruf nach Dresden.


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